Festgeld und Tagesgeld sind beides sichere Geldanlagen. Zinssätze beider Geldanlagen hängen von dem Leitzins der EZB (europäischen Zentralbank) ab.
Hier die Unterschiede von Tagesgeld und Festgeld:
Zeitraum:
Festgeld wird über eine fest definierten Zeitraum angelegt. Laufzeiten von 3 Monaten bis 10 Jahren sind die Regel. Während dieses Zeitraumes kann man nicht auf sein Geld zugreifen. Vorzeitig zu kündigen ist ebenfalls nicht möglich. Aus diesem grund sollte man wirklich nur sehr lange anlegen wenn man sein Geld sehr lange nicht benötigt.
Braucht man sein Geld sehr dringend, so gibt es manchmal Möglichkeiten wie eine Strafzahlung, ein Verzicht der Verzinsung oder die Möglichkeit einen Kredit auf das Festgeld aufzunehmen.
Tagesgeld hingegen ist maximal flexibel. Man kann täglich auf den gesamten Betrag zugreifen und über das Referenzkonto Geld auf das Tagesgeldkonto einzahlen oder Geld abheben.
Höhe der Zinsen:
Festgeld bringt meist höhere Zinsen. Man überlässt sein Geld der Bank für einen längeren Zeitraum. Für diese Sicherheit bezahlt die Bank den hohen Zinssatz. Je länger die Laufzeit bzw. der Anlagezeitraum des Festgeldes ist, desto höher ist der Zinssatz, den man erhält. Legt man z.B. einen Betrag wie 30.000 Euro für 10 Jahre an, so wird man einen viel höheren Zinssatz erhalten als wenn man nur für ein Jahr anlegt.
Festgeld bringt allerdings nicht immer höhere Zinsen als Tagesgeld. So gibt es Tagesgeld-Anbieter, die auch Festgeld-Zinsen mit sehr langer Laufzeit schlagen. Und da man bei Tagesgeld maximal flexibel ist, so sollte man im Zweifel immer das Tagesgeldkonto als Anlageform wählen.
Oft verlangt die Bank beim Festgeld Midnestanlagesummen von z.B: 2.500 oder 5.000 Euro. Tagesgeld hingegen wird oft ab dem ersten Euro verzinst.
Beim Festgeld erhält man einen garantierten Zinssatz über die gesamte Laufzeit. Als Festgeld-Anleger kann man sich somit auf ein Zinsergebnis einrichten. Als Tagesgeldanlager muss man immer mit Zinsschwankungen rechnen.
Tagesgeld: Maximal flexibel
Wenn Sie nicht genau wissen wie lange Sie auf einen gewissen Beitrag verzichten können, so wählen Sie Tagesgeld. Das Leben ist kompliziert, es gibt Gasrechnungen, Heizkostennachzahlungen, Stromrechnungen. Dazu Anschaffungen wie ein Auto. Sowie viele andere Dinge, die sich nicht planen lassen.
Es gibt die Möglichkeit bei den besten Tagesgeldanbietern 3,5% bis 4,5% Zinsen zu erhalten. Dies ist höher als bei den meisten Festgeldanbietern.
Warum bieten Festgeldanbieter nicht noch höhere Zinsen ?
Die Bank kann zwar 1 bis 10 Jahre über ihr Geld verfügen, aber die Bank kann natürlich auch von der Zinskrise oder Bankenkrise überrascht werden und muss Ihnen dann sehr lange sehr hohe Zinsen bezahlen und macht einen Verlust. Auch dieses Risiko muss die Bank mit einkalkulieren.
Unterschied bzgl. der Sicherheit von Festgeld und Tagesgeld?
Beides sind sehr sichere Geldanlagen. Diese sind je Bank und Kunde mit 100.000 Euro EU-weiter Einlagensicherung abgesichert. Dazu kommen oft noch eigene Einlagensicherungs-Systeme wie das der Sparkassen und Volksbanken oder die Einlagensicherung über den Bundesverband der deutschen Banken e.V.
Es sollte erwähnt werden, dass Sie nur gegenüber der gesetzlichen Einlagensicherung einen Rechtsanspruch haben.
Tagesgeldhopping:
Tagesgeld-Hopping bzw. Zinshopping ist zu einem Volkssport geworden. Auch Sie sollten es tun.
Bietet ihre Tagesgeldbank keinen Höchstzins mehr, dann wechseln Sie einfach ihren Tagesgeldanbieter. Viele Tagesgeldbanken sind Direktbanken, die schnell viel Kapital einsammeln wollen.
Dadurch gibt es oft Lockangebote für Neukunden, die dann aber nur auf 4 oder 6 Monate begrenzt sind. Danach sinkt der Zins weit nach unten.
Fazit:
Gerade in unsicheren Zeiten ist Tagesgeld immer die Geldanlage der Wahl. Ob eigene Lebenserfahrungen oder die Erfahrungen anderer, es ist in unsicheren Zeiten nie gut wenn man gebundenes Geld hat, an welches man nicht herankommt.
Eine maximale Flexibilität sollte man sich auf jeden Fall erhalten.